Johannes Paul II (1986): Zum Weltfriedenstag in Assisi (Quelle)
"Jedes menschliche Wesen ehrlich seinem rechtschaffenen Gewissen folgen muss mit der Absicht, die Wahrheit zu suchen und ihr zu gehorchen."
"Mit den anderen Christen teilen wir viele Überzeugungen und besonders, was den Frieden betrifft.
Mit den Weltreligionen teilen wir eine gemeinsame Achtung des Gewissens und Gehorsam ihm (dem Frieden) gegenüber, das uns allen lehrt, die Wahrheit zu suchen, die einzelnen und die Völker zu lieben und ihnen zu dienen, und deshalb unter den einzelnen Menschen und unter den Nationen Frieden zu stiften."
Zum ersten Mal in der Geschichte sind wir, christliche Kirchen und kirchliche Gemeinschaften und Weltreligionen, von überallher zusammengekommen an diesem heiligen, dem hl. Franziskus geweihten Ort, um vor der Welt jeder entsprechend seiner eigenen Überzeugung vom transzendenten Wert des Friedens Zeugnis zu geben.
Der Friede wartet auf seine Erbauer. Lasst uns unsere Hände unseren Brüdern und Schwestern entgegenstrecken, sie ermutigen, Friede auf den vier Säulen der Wahrheit, der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens zu errichten (vgl. Pacem in terris).
Der Friede ist eine Werkstatt, die allen offensteht, nicht nur Fachleuten, Gebildeten und Strategen. Der Friede ist eine universale Verantwortung: er verwirklicht sich durch tausende kleiner Handlungen im täglichen Leben. Durch die Art ihres täglichen Zusammenlebens mit anderen entscheiden sich die Menschen für oder gegen den Frieden.