Die Kapuziner sehen ihr besonderes Charisma in der Betonung des kontemplativen Gebetslebens, gepaart mit der Nähe zu den Menschen, insbesondere der Armen, Schwachen und Kranken.

 

Als Dorfpfarrer Alois Werlen von Unterbäch nach Kippel wechselte, nahm er den aufgeweckten Knaben Christian Furrer mit und war um seine Bildung besorgt.

Innerhalb des Ordens, hatte Pater Sigismund Furrer (PSF) dann verschiedene Funktionen inne und nach seiner Flucht vor den Franzosen aus dem Wallis, verbrachte er mehrere Jahre in Luzern und Solothurn, bevor er wieder nach Sitten zurück kehrte.

 

Der Kapuzinerorden war zur Zeit von Pater Sigismund Furrer geprägt von einer stürmischen, unsicheren Entwicklung. In der damals durch einerseits eher bewahrenden, anderseits aber vorwärts drängenden Mitbrüdern stark polarisierten Kapuzinergemeinschaft, vertrat Furrer die Öffnung. Er war von 1836 bis 1839 Provinzial der Schweizer Kapuziner - wurde wegen seiner Gesinnung allerdings nur einmal in dieses Amt erkoren.

 

Zu seinen Schülern in Sitten gehörte Theodosius Florentini, auf welchen er bedeutenden Einfluss ausübte. P. Theodosius, der Caritasapostel und spätere Gründer der Schwesternkongretationen von Menzingen und Ingenbohl, bekannte: "Dieser Mann hat mich studieren gelernt, hat mein geistiges Auge geöffnet."

 

Im Heimatkloster genoss PSF das Ansehen und Vertrauen der kirchlichen und weltlichen Behörden. Die Walliser Regierung hatte ihn als Kandidaten für den Bischofsstuhl von Sitten vorgeschlagen. (5, 8)

 

Furrers wichtigste theologische Veröffentlichung ist seine Schrift über das Predigtamt.
Im Sinne der Offenbarungstheologie bildet für Furrer die "positive Offenbarung" die Grundlage des christlichen Glaubens. Als solche übersteigt sie die menschliche, selbst die "aufgeklärteste" Vernunft, deren Richtschnur und Norm sie vielmehr darstellt. (9)