Sigismund von Unterbäch
Historiograph des Wallis und Provinzial der Schweizer Kapuziner
Schrieb das erste Geschichtsbuch über das Wallis, führte im Unterricht das Fächersystem ein und plädierte als fortschrittlicher Provinzial für eine breitere Verwendung der Muttersprache.
* 24.12.1788 (Josef Christian) Unterbäch
+ 01.06.1865 Kapuzinerkloster Sitten
Sohn des Theophil und der Maria Venetz.
1810 Eintritt in den Kapuzinerorden in Sitten,
1811 Priesterweihe in Freiburg unter dem Namen Sigismund, zu Ehren des hl. Sigismund (Burgund),
Stifter des Klosters St. Maurice VS.
Mehrmals Guardian, Lektor und Novizenmeister in Sitten und Solothurn.
1836-39 als Provinzial Vermittler zwischen konservativen und liberalen Strömungen in der Frage der Schulreform. Von den Liberalen des Wallis zweimal zum Bf. von Sitten vorgeschlagen.
1844-47 Erziehungsrat (6)
1845-50 Dozent am bischöfl. Seminar und am Lyzeum in Sitten.
1861 Gründer und erster Präsident der Geschichtsforschenden Ges. des Kt. Wallis.
Bedeutender und wegweisender Historiograph des Wallis.
Der Maler L.J. Ritz schreibt zu seiner Tätigkeit von 1844 bei den Kapuzinern:
"Ich war während dieser Zeit äusserst vergnügt bei den lieben Patres und gar besonders mit dem gelehrten, guten, demütigen Pater Sigismund Furrer. Diesen tätigen Mann möchte ich unseren Kloster- und Weltgeistlichen als Muster aufstellen". (8)
Werke: Gesch., Statistik und Urkundenslg. über
Wallis, 3 Bde., 1850-52
Urkunden welche Bezug haben auf Wallis
Archiv: Provinzarchiv Schweizer Kapuziner, Luzern: Sch 4232.4
Literatur: -HS V/2, 90 f.
-S. Noti, «P. Sigismund F.», in BWG 20, 1988, 149-157
Quelle: Dr. Christian Schweizer in: Hist. Lexikon der Schweiz (7)